Vor nicht allzu langer Zeit erhielten wir eine Nachricht über Facebook von jemandem, der uns fragte, ob wir einen Bericht über sie veröffentlichen könnten. Meine Antwort darauf war, dass sie uns gerne einladen könne, da wir immer auf der Suche nach neuen Erlebnissen sind, über die wir schreiben können.
Kurz darauf erhielten wir eine Antwort, in der uns angeboten wurde, zum Kamelwandern nach Tirschenreuth, zu den Oberpfalz Kamelen zu kommen. Ich hatte schon von vielen Wanderungsmöglichkeiten gehört, wie zum Beispiel mit Eseln, Pferden, Alpakas oder Lamas, aber mit Kamelen? Das weckte unsere Neugier und so sagten wir zu und vereinbarten einen Termin.
Am vergangenen Samstag war es endlich soweit: Wir hatten uns aufgemacht, um in Tischenreuth eine Kamelwanderung zu unternehmen. Leider spielte das Wetter nicht mit und wir mussten uns bei strömendem Regen auf den Weg machen. Doch das konnte unsere Vorfreude nicht trüben.
Kaum angekommen, erwartete uns bereits der erste Lacher, als wir den Werbespruch “Kamelreiten Oberpfalz – das haut dich vom Höcker” lasen. Das Gelände, auf dem wir uns befanden, war ein alter, 4-Seiten-Hof der aber gerade kräftig renoviert wird. Durch eine Lücke konnten wir bereits einen ersten Blick auf die Kamele erhaschen, die im Hof standen.
Als sich die Tür öffnete, hörte der Regen plötzlich auf und wir wurden in den Hof gebeten. Dort erwarteten uns nicht nur die drei Besitzer des Hofes, sondern auch eine ganze Herde neugieriger Kamele. Wir waren genauso gespannt auf die Tiere wie sie auf uns.
Unser Erlebnis mit Kamelen war anders als erwartet. Bisher kannten wir diese majestätischen Tiere nur aus dem Zoo, doch so nah waren sie noch beeindruckender. Wir waren überrascht von ihrer Sanftheit und Vorsicht, als wir uns ihnen näherten und uns frei bewegen konnten. Sie kamen neugierig auf uns zu und ließen uns ihre Nähe genießen.
Doch die größte Überraschung war für mich, als uns ein Sattel gebracht wurde und wir gefragt wurden, ob wir reiten möchten. Benjamin war sofort begeistert, doch mir wurde erklärt, dass ich zu schwer für die Tiere bin und sie nur bis zu einer Reitbelastung von 100kg zulassen. Diese Einschränkung zeugt von einem verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren und zeigt, dass ihr Wohlbefinden an erster Stelle steht.
Aufgrund des schlechten Wetters mussten wir uns mit einer kleinen Wanderung begnügen. Als wir die erste Wiese erreichten, kniete sich das Kamel hin und Benjamin durfte aufsteigen. Zunächst noch unsicher, aber immer selbstbewusster, begannen wir unsere etwa 45-minütige Wanderung, begleitet von vielen interessanten Informationen über die Kamele.
Auf halber Strecke wurde der Reiter gewechselt und Benjamin durfte ein Kamel an der Leine führen, als wir zurück zum Hof gingen.
Zurück auf dem Hof wurden uns auch die anderen Tiere vorgestellt, die dort leben: Pferde, Esel und Hochlandrinder, mit denen man ebenfalls wandern gehen kann. Natürlich gibt es auch Katzen, Hunde und Hühner, die frei herumlaufen, wie es auf einem typischen Hof üblich ist.
Nachdem wir uns ausgiebig mit den Tieren vertraut gemacht hatten, verbrachten wir mehr als drei Stunden auf dem Gelände. Ehrlich gesagt hätten wir noch viel länger bleiben können, so fasziniert waren wir von der Atmosphäre.
Derzeit wird das Gelände noch an vielen Stellen renoviert, aber eine Ferienwohnung ist bereits fertiggestellt worden. Bald wird es auch ein Hofcafé und Einzelzimmer geben, sodass man dort übernachten kann. Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren.
Die meisten Tiere auf dem Gelände wurden gerettet und aus schwierigen Situationen befreit. Jetzt werden sie liebevoll betreut und gepflegt.
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich für die warme und freundliche Aufnahme bedanken. Auf der Heimfahrt schwärmten wir immer noch von den vergangenen Stunden. Wir empfehlen jedem, dieses besondere Erlebnis selbst zu erleben. Es hat uns tief beeindruckt.
Schreibe einen Kommentar