Seit lange schwebt mir der Gedanke durch den Kopf, mit meinem kleinen auf dem Regen zu paddeln. Leider ist meine Frau für so was nicht zu begeistern. Jetzt musste der Opa einspringen 🙂
Es gibt viele Kanuverleiher den Regen entlang. Wir haben uns für die Firma Zankl entscheiden. Warum? Ich fahr beruflich seit Jahren schon an den Kanuverleih vorbei zwischen Miltach und Bad Kötzting. So blieb ich vor ein paar Wochen einfach stehen und ging rein.
Ein netter Mitarbeiter hat mich an die Junior Chefin verweisen die aber auch gleich Zeit hatte. Ich erzählte ihr, wer wir sind und was wir wollen und wurde offen aufgenommen. Nach ein paar gezielte Fragen wie oft wir schon gefahren sind und mit wie vielen Leuten wir kommen stand fest, dass wir die Halbtages-Tour zwischen Blaibach See und Chamerau nehmen sollten. Diese ist besonders gut für Anfänger geeignet. Wir entschieden uns für ein 1er und ein 2er-Kanu.
Nun war es so weit, 2 Tage zuvor haben wir bescheid gegeben und haben für den Samstag um 11:30 unser Kommen angekündigt.
Die Ankunft
Parkplätze stehen direkt bei dem Kanuverleih zu kostenlos zu Verfügung. Unser Auto geparkt und zu den Boten gegangen, wo wir schon erwartet wurden. Zuerst mussten wir einen Zettel ausfüllen, wo alles was wir bekommen haben festgehalten wurde. Dies waren: Ein Kleidersack, wo man seinen Rucksack oder Kleider trocken zum Ziel bringen kann. Und auf Wunsch auch wasserdicht verschließbare Gefäße, wo man Wasserempfindliche Sachen sicher transportieren kann (Handy, Kameras, usw). Diese gibt es kostenlos in unterschiedlichen Größen.
Dann bekamen wir noch unsere Schwimmwesten. Ein Shuttlebus fuhr uns dann die paar 100m bis zum Bootseinsteig.
Für Kinder sind in jeden Bus mindestens eine Sitzerhöhung vorhanden.
Dort angekommen wurden wir schon von einem Mitarbeiter erwartet. Da an diesen Tag mehrere Gruppen zur gleichen Zeit losfahren sollten waren die Boote schon hergerichtet – für jede Gruppe an einem anderen Platz. So kam jeder sofort zu seinen Booten. Jetzt geht los, dachte ich. Allerdings täuschte ich mich da. Es gab zuerst eine Streckenbesprechung. Dort wurden uns der gesamte Streckenverlauf erklärt vom Einstieg bis zum Ende. Es wurden uns die Charakteristika der Strecke erklärt und auf was man zu achten hat. Danach erhielt man nochmal den Streckenplan als wasserfesten Ausdruck, wo das alles festgehalten worden ist. Wie wichtig die Besprechung eigentlich ist, war mir da noch nicht klar 😀 Man hat ja auch einen Plan bekommen, wo alles drinnen steht. Aber doppelt gemoppelt hält wahrscheinlich besser.
So dachte ich, auf jeden Fall. Mehr dazu später im Bericht…
Dann ging es zum Einstieg. Ein Mitarbeiter hat uns geholfen, die Boote sicher bis dahin zu bringen. Jetzt noch das Kunststück mit dem Einsteigen und los geht es. Da nahm aber das Schicksal seinen Lauf. Ich hatte bei der Anmeldung angegeben, dass mein Sohn mit mir fährt und der Opa alleine. Kurz vor dem Einstieg wollte mein Sohn aber unbedingt mit dem Opa fahren. So nahm ich kurzfristig das 1er-Kanu. Jetzt kommt eigentlich mein einziger kleiner Kritikpunkt an dem Tag. Man hätte mich warnen können, dass das kippsicher Boot bei mir nicht ganz so kippsicher sein könnte, da ich doch größer und schwerer war, wie der Opa. Aber man muss sagen wir haben uns beim Einstieg erst entschieden zu tauschen. Dadurch aber auch eine “Aufregende Situation” bis alles in den Booten war und verstaut war und los ging es.
Die Fahrt
Die Fahrtstrecke ist für Anfänger bestens geeignet. Besonders die ersten 500 Meter fließen ganz ruhig dahin und man kann sich mit seinem Gefährt vertraut machen.
Man gleitet in Ruhe auf dem Regen dahin und man kann die Ruhe auf dem Fluss genießen die Libellen darauf tanzen sehen und hin und wieder sieht man auch ein Fisch springen. Wenn man sich dann sich dann an das Rudern gewöhnt hat, tauchen die ersten Steine im Fluss auf. Ein kleines Naturwehr. Hier wird das Wasser etwas schneller. Und es kann passieren, dass etwas Wasser auch mal ins Boot schwappt, deshalb sollte man auch Kleidung tragen die Nass werden kann.
Danach kommt noch eine Brücke, wo es etwas wilder wird. Danach kann man im Miltach eine kleine Rast einlegen bei einem Biergarten mit Bootsanlegestelle.
Weiter geht es Richtung Chamerau. Ab da kann es auch etwas wilder werden. Die ersten großen Steine schauen aus dem Wasser und die Fließgeschwindigkeit erhöht sich. Das wurde mir jetzt zum Verhängnis. Leider stellte sich mein Kanu schräg und dann kommt, wie es kommen musste und ich ging Baden. Doch mein Glück war, dass der Regen eine richtig angenehme Wassertemperatur hatte. Und so konnte ich mich zusammen mit dem Boot ein paar Meter treiben lassen. Und so konnte ich die Schwimmweste auch gleich im Einsatz testen und musste auch feststellen, dass sie nicht nur bequem im Trockenen war sondern auch beim Schwimmen 😀
Dabei hat man auch gemerkt, wie wichtig es ist, dass die Besprechung am Anfang gemacht worden ist. Denn nach meinem unfreiwilligen Bad war der Plan weg. Auch der Dichtigkeitstest des Wertgegenstände Behälter hat den Test bestanden. Das Aussteigen aus dem gekenterten Kanu war auch ohne große Probleme möglich. In 100-200 m fand ich auch einen Bereich am Ufer, wo man raus konnte. Jetzt das Boot wieder entleert vom vollgelaufenen Wasser, wieder eingestiegen und los geht es. Nun wechseln sich ruhige und etwas schnellere Strecken ab.
Dann kam das Highlight am Schluss. Die Bootsrutsche. Auf der kann man eine Staustufe im Boot umgehen und das macht einen riesen Spaß.Nach der Rutsche endet die Halbtages Tour beim Bootsaustieg.
Dort erwartet uns schon wieder ein Mitarbeiter des Bootsverleihs, der uns beim Aussteigen half. Jetzt wurde das Boot noch zum Wagen gezogen. Die Schwimmwesten und das Gepäck in den Kofferraum des Shuttles gepackt und los geht es zurück. Man könnte jedoch auch noch eine Pause im Biergarten dort machen, da ständig neue Fahrzeuge des Kanuverleihers kommen und man jederzeit auch ein späteres “Shuttle” nehmen kann. Nach einer Fahrt von ca. 10 Minuten waren wir dann wieder am Ausgangspunkt unseres Trips.
Das Fazit
Wir waren 4 Stunden auf dem Regen unterwegs und hatten eine Menge Spaß, auch wenn es bei mir Mal feuchtfröhlich war. Der Opa und unser Kleiner waren absolut begeistert und ich wurde schon gefragt, wann wir das wieder machen, denn es hat so viel Spaß gemacht.
Das nächste Mal werden wir ein 3er oder 4er-Boot ausprobieren. Was mir gefallen hat, als die Chefin mitbekommen hat, dass ich den 1er Kanu hatte meinte sie das war sicherlich eine wacklige Angelegenheit. Hätte sie das gewusst, dass nicht der Opa, sondern ich damit gefahren wär hätte sie ein anderes Boot empfohlen da ich zu schwer bzw. zu groß gewesen bin, dass es kippsicher ist. So war es halt ein “normales” Kanu für mich. Aber wie gesagt es war am Anfang ja auch anders besprochen.
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